ISO / Lichtempfindlichkeit / Gain. Diese Begriffe werden heutzutage bei für die Verstärkung des Sensors bei modernen Kameras verwendet. Bei Kameras mit den Fokus auf Fotografie wird bei Signalverstärkung von ISO gesprochen, bei Kameras mit Videofokus von Gain. Dabei gibt der Wert die digitale oder auch analoge Verstärkung des Sensorsignals an. Während also Camcordern / Videokameras tatsächlich von Versärkung gesprochen wird, verwenden Fotokameras auch im digitalen Zeitalter das inzwischen nicht mehr ganz so akurate Synonym ISO. ISO steht dabei für International Standart Organisation, welche im Jahre 1974 den Standart für die Lichtempfindlichkeit von Filmen festgelegt hatte. Heutige Digitalkameras bieten in der Regel einen Basiswert der mit ISO 100 angegeben wird, welcher dann eben dem Signal mit +0 Gain gleicht, sprich das Sensorsignal mit der geringsten Verstärkung bietet und damit das theoretisch sauberste Bild erzeugt.
Technische Details
Ist die Aufnahme aber zu dunkel muss natürlich ein höherer ISO Wert genommen werden oder eben der Gain verstärkt werden. Diese Verstärkung passiert zum einen Mithilfe analoger Verstärker welche in der Kamera verbaut sind und mithilfe digitaler Verstärkung welche von der Geräte Software angewendet wird. Wer im RAW format Fotografiert kann also theoretisch auf Softwareseite Verstärkung verzichten. Häufig werden diese ISO Werte, welche sich auf die reine digitale Verstärkung verlassen gekennzeichnet, oder müssen seperat in den Einstellungen der Kamera freigeschaltet werden.
ISO Werte steigen die Helligkeit des Bildes linear, sprich ISO 200 ist doppelt so hell wie ISO 100. Iso400 doppelt so hell wie ISO 200. Gain wird wiederum in dB “Dezibel” angegeben. Dabei entspricht eine Steigerung von 6db der Verdoppelung der Helligkeit, da dB eine expotentielle Einheit ist.
Nehmen wir an das es sich bei ISO 100 um +0 dB Gain handelt dann könnte man ISO und Gain folgendermaßen umrechnen:
- Fotokamera – ISO
- ISO 100
- ISO 200
- ISO 400
- ISO 800
- ISO 1600
- Videokamera – Gain
- 0 dB
- 6 dB
- 12 dB
- 18 dB
- 24 dB
Das Problem mit dem Vergleich von ISO werten
0 dB Gain bedeutet aber nicht zwangsläufig ISO 100. Der ISO Wert von Digitalkameras ist nicht standardisiert, sodass ISO 100 Werte von unterschiedlichen Kameras nicht gleich sind. Dabei fällt deren reale Helligkeit zu teil drastisch geringer aus. Selbes gilt natürlich für den Gain, da der Gain nur die Verstärkung von Ausgangssignal angibt, nicht aber der anfängliche Empfindlichkeit. Deswegen sind auch Vergleiche des rauschens verschiedener Kameras bei ISO 100 immer schwierig. Zwar versuchen große Portale dabei die Bildqualität der verschienden Kameras so fair und genau wie möglich zu messen, allerdings macht es die unterschiedliche anfangshelligkeit der Sensoren einen exakten vergleich schwierig.
Auswirkung der Verstärkung auf das Bild
Wer schonmal im dunkeln gefilmt hat, oder Fotos gemacht hat, wird es sicher kennen. Desto dunkler es ist, desto mehr Rauschen ist auf den Bildern zu sehen. Auch scheinen mit höherer Verstärkung die Farben immer mehr daneben zu liegen. All dies liegt daran das die Verstärkung des Signals. Desto mehr Energie man in die Verstärkung eines Signals steckt, desto höher wird das Rauschen. Um ein hohes Bildrauschen zu verhindern gibt es drei Möglichkeiten:
1. Lichtstarke Objektive verwenden
2. Lange Belichtungszeiten verwenden, am besten mit einem Stativ
3. Künstliches Licht
4. Mehrere Aufnahnem vom selben Motiv mit selben Einstellungen machen (Fotostacking)
Verstärkung richtig einsetzen
ISO oder Gain ist also kein Wert nach dem man sich fest richtet, stattdessen nutzt man ihn nur um zu dunkle Aufnahmen aufzuhellen. Man sollte den ihn so niedrig wie möglich aber so hoch wie nötig halten. Wer Fotos bei der Aufnahme unterbelichtet (zu dunkel aufnimmt) und sie Anschließend am PC aufhellt verliert dabei Bildinformationen und erhöht das Rauschen. Dennoch ist es wichtiger ist für die Aufnahme die richtige Blende und die richtige Belichtungszeit zu finden. Wer rauscharme Fotos haben will konzentriert sich gerne darauf seinen ISO so niedrig wie möglich zu halten und verschenkt dabei all zu oft die Chance eine gute Aufnahme zu machen, da die Aufnahmen verwacken aufgrund falscher Blenden und Belichtungszeiten. Sprich, wer die richtige Blende und Bleichtungszeit für seine Aufnahmen gefunden hat, sollte anschließen darauf achten das auch die ISO so eingestellt ist, dass das Foto nicht unter oder überbelichtet ist.
Beispiel: Gleiche Belichtungzeit und Blende, aber unterschiedliche ISO Werte. Anschließend in Lightroom digital Nachbelichtet um die selbe Helligkeit zu erreichen.
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