Kamerasensoren können verschiedensten “Formate” haben. Wenn vom Kameraformat, oder eher Sensorformat gesprochen wird, ist die Größe des Sensors gemeint. Meist ist jedoch für den Leihen nicht ersichtlich wie groß das Sensorformat im vergleich zu dem Format einer anderen Kamera ist. Zur einfachen Übersicht werden hier die verschiedenen, häufig verwendeten Formate aufgelistet. Die größen der Sensoren können je nach Hersteller und Kameramodel leicht variieren. Im Fall von Mittelformatkameras sind die Größenunterschiede zum Teil Signifikant.
Bezeichnung | Abmessung | Fläche |
---|---|---|
Mittelformat | 43,8 mm x 32,9 mm 53,4mm x 40 mm | 1441,02 mm² 2136 mm² |
Kleinbild (Vollformat) | 35,6 mm x 23,8 mm | 847,28 mm² |
DX | 23,7 mm x 15,6 mm | 369,72 mm² |
APS-C | 22,2 mm x 14,8 mm | 328,56 mm² |
Foveon | 20,7 mm x 13,8 mm | 285,66 mm² |
Four-Thrids | 17,3 mm x 13,0 mm | 224,9 mm² |
1 Zoll (1″) | 13,2 mm x 8,8 mm | 116,16 mm² |
2/3″ | 8,8 mm x 6,6 mm | 58,08 mm² |
1/1,8″ | 7,2 mm x 5,4 mm | 38,88 mm² |
1/2,5″ | 5,8 mm x 4,3 mm | 24,94 mm² |
1/2,7″ | 5,4 mm x 4,0 mm | 21,6 mm² |
1/3,2″ | 4,5 mm x 3,4 mm | 15,3 mm² |
Grafische Darstellung der verschiedenen Sensorformate
Der übersichtlichkeitshalber sind nur einige weitverbreitete Formate in der Grafik aufgeführt. Sie sind mit Nutzungsbeispielen aufgeführt. Wichtig ist dabei zu beachten das es nur Beispiele sind und es auch Kompaktkameras mit APS-C oder sogar Vollformatsensoren gibt. Wie oben beschrieben kann sich die tatsächliche Größe des Sensor je nach Hersteller und Kameramodell leicht abweichen.
Effekt
Warum kann es wichtig sein die Sensorgröße der Kamera zu wissen?
Der erste Grund ist ganz einfach. Geht man davon aus, das zwei unterschiedlich große Sensoren vom selben Hersteller auf der selben Technologie basiert und die selbe Auflösung besitzt, hat der größere Sensor das potential das bessere Bild zu Produzieren, da mehr Fläche für Licht pro Pixel bereitsteht. Dennoch ist es kein Garant für bessere Bildqualität. Die verwendete Software, welche das Bild vom Sensor ausließt und in ein verwendbares Format abspeichert hat heute einen sehr großen Einfluss auf die Bildqualität. Das beste Beispiel hierfür sind Smartphones, speziell günstige, welche sich häufig Bildsensoren des selben Drittherstellers teilen und dennoch unterschiedlich gut mit diesem Sensor umgehen können.
Ein weiterer Aspekt sind die künstlerischen Möglichkeiten die ein Sensor bietet. Tiefenunschärfe oder auch Bokeh genannt lässt sich sehr viel leichter und stärker einsetzen, je größer der Sensor ist. Bei Kameras mit einer Sensorgröße unterhalb von einem Zoll ist ein Bokeh nur im Nahbereich, bei Macroaufnahmen zu erkennen. Wer aber wirklich Aufnahmen mit einem Bokeh machen will, sollte zumindest eine Kamera mit einer Sensorgröße im APS-C Bereich nutzen.
Negativ fällt ein großer Sensor bei der Bildstabilisierung auf. Desto größer der Sensor desto eher verwackeln Aufnahmen und desto schwerer ist es für interne (wenn vorhanden) Bildstabilisierung das verwackeln auszugleichen.
Entstehung
Die ersten Formate für Kameras gehen auf die Entstehung der Analogen Fotografie zurück. Aufgrund der geringen Lichtempfindlichkeit der verwendeten Chemikalien waren damals vor allem große Formate verbreitetet. Heute quasi ausgestorben ist die Großbildfotografie. Bei diesen Fotos wurde ein Filmmaterial verwendet welche eine Abmessung von 9 cm x 12 cm besaß. Zunehmend übernahmen dann Mittelformatkameras die Arbeit der Großformatkameras, welche aber meist Immernoch alles andere als handlich waren. Die erste Kleinbildkamera wurde 1925 vorgestellt, eine Kamera von Leitz (heute bekannt als Leica).
Der Grund warum heute digitale Kleinbildkameras als Vollformatkamera bezeichnet werden, obwohl diese einen kleineren Sensor als Mittelformatkameras haben liegt in der Entwicklung der Digitalen Sensoren. Die ersten digitalen Kameras hatten sehr kleine Sensoren, da die Herstellung von großen Sensoren nicht möglich oder zumindest nicht Finanzierbar war. Als erste digitale Spiegelreflexkamera gilt die Electro-Optic Camera von Kodak aus dem Jahre 1987, welche ein digitales Rückteil für eine Analoge Kamera darstellt. Diese und spätere DSLRs nutzen einen APS-C Sensor mit unterschiedlichen Crop-Faktor (Ausschnitt). Erst im Jahre 1994 stellt Nikon die erste digitale Kleinbildkamera vor. Da es nun auch im Digitalen Kameras gab, welche das Kleinbildformat ausfüllten, nannte man diese Kameras auch Vollformatkameras.